9. NÖ Katastrophenschutzfachtagung in Tulln

Schwerpunktthema Katastrophenlagen mit Ausfall der Energieversorgung

Das Land Niederösterreich veranstaltete am 14. November 2012 zum neunten Mal die NÖ Katastrophenschutzfachtagung in Tulln mit dem Ziel einen intensiven Informationsaustausch zwischen den Akteuren des Katastrophenschutzes zu ermöglichen.

In Vertretung von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll nahm Landesrätin Mag. Barbara Schwarz an der Fachtagung teil.

LR Barbara Schwarz
© IVW4
Landesrätin Mag. Barbara Schwarz, zuständig für Soziales, Arbeit und Familie sieht die Einbindung der Bevölkerung in das Krisen- und Katastrophenschutzmanagement als ein Muss. „Eine typische Familie - die Eltern in der Arbeit, die Kinder in der Schule - ist untertags oft viele Kilometer voneinander getrennt. Was tun, wenn ein Sturm die Energieversorgung lahmlegt, das Handynetz ausfällt, der öffentliche Verkehr zum Stillstand kommt und Tankstellen keinen Sprit mehr abgeben? Hier gilt es Konzepte für die Bevölkerung parat zu haben, die wir in Tulln gemeinsam mit allen Blaulichtorganisationen diskutieren", so Landesrätin Schwarz.

Risikokommunikation - Information der Bevölkerung stellt Barbara Schwarz in den Mittelpunkt

„Unsere BürgerInnen müssen wissen, dass es keinen 100%igen Schutz vor Katastrophen gibt. Das beste Krisenmanagement scheitert, wenn die Bevölkerung für den Katastrophenfall unvorbereitet ist", so Schwarz. Hier spielen die freiwilligen Organisationen eine wichtige Rolle, die bestens in der Bevölkerung verankert sind.

Landesrätin Barbara Schwarz weiß wovon sie spricht. Als ehemalige Bürgermeisterin der Donaugemeinde Dürnstein kennt Sie die Herausforderungen des Katastrophenschutzmanagements auf Gemeindeebene. 2009 nahm Sie gemeinsam mit ihrem Team als erste Gemeinde Niederösterreichs an einem zweitägigen Kurs zum Thema Risikomanagement und Katastrophenschutzplanung teil. Bis dato haben über 500 von 573 NÖ Gemeinden das Kursangebot des Landes und des NÖ ZSV genutzt.

Interessante Beiträge lieferten Umweltstadtrat Ing. Katzengruber und Feuerwehrkommandant Armin Blutsch (Vizepräsident des ÖBFV und LFKdt Stv.) zum neuen Amstettner Hochwasseralarmplan. Amstetten ist ansich hochwassersicher. Was passiert aber, wenn die Schutzvorkehrungen nicht halten? Ein Versagen der Hochwasserrückhaltebecken oberhalb der Stadt und ein Bruch des Ybbsdammes wurden am Computer simuliert. Somit weiß man nun genau Wer Was Wann zu tun hat und welche Siedlungsbereiche evakuiert werden müssen.

Am Nachmittag zeigten EVN Netz Geschäftsführer DI Essbüchl und Ing. Prießnitz vom Verbund deutlich die neuen Herausforderungen an die Netzbetreiber durch die neuen Energieformen auf. Fakt ist, dass das europäische Stromnetz instabiler und daher gegenüber Stromausfällen anfälliger geworden ist.

Referenten aus dem Gesundheitsbereich, der Treibstoff- und Trinkwasserversorgung, sowie der Einsatzorganisationen und des Bundesheeres zeigten Lösungskonzepte der Notstromversorgung auf. Viele Fragen sind aber noch zu klären, wie Primarius Reiter vom Klinikum Amstetten resümierte. Ein mehrtägiger Stromausfall gepaart mit einer Kälte- oder Hitzewelle erfordert koordiniertes und gut vorbereitetes Handeln. Dies bestätigten auch die Gastreferenten aus Wien und von der Berufsfeuerwehr Berlin.


260 Katastrophenschutzfachleute aus Österreich
© NÖLFV Fischer
"Um uns optimal auf diese Gefahren vorzubereiten, muss ein ständiger, intensiver Dialog zwischen allen Partnern des Krisenmanagements stattfinden", meint Pernkopf.

Aus diesem Grund waren bei der diesjährigen Tagung 260 VertreterInnen der Behörden, der Einsatzorganisationen, der Infrastrukturbetreiber (EVN, Verbund, NÖ Landeskliniken-Holding, via Donau, ÖBB, Flughafen Wien, etc.) und der Wissenschaft und Forschung mit dabei.


Einige Vorträge wurden uns von den Referenten zur Veröffentlichung in pdf Format zur Verfügung gestellt:

Programm  (pdf, 880.1 KB)

Vortrag_EVN_DI Dinhobl  (pdf, 1417.6 KB)

Vortrag KATPLAN Amstetten Ing. Katzengruber  (pdf, 3175.3 KB)

Vortrag AGP Herausforderungen im Übertragungsnetzbetrieb Ing. Prießnitz  (pdf, 3947.4 KB)

Vortrag EVN Krisenversorgung und Versorgungssicherheit DI Essbüchl  (pdf, 1857.5 KB)

Vortrag IVW4 EU Projekt INCA Ing. Dantinger  (pdf, 612.7 KB)

Vortrag IVW4 Aktuelles zum Krisen- und Katastrophenschutz Teil1 DI Kreuzer  (pdf, 3400 KB)

Vortrag IVW4 SKKM Dr. Schlichtinger  (pdf, 690 KB)

Vortrag IVW4 Digitalfunk NÖ/Digitale Alarmierung Ing.Litschauer/Ing.Dantinger  (pdf, 544 KB)

Vortrag LKH Stromausfall und Gesundheitsbereich Dr. Bayer  (pdf, 3174.3 KB)

Vortrag NÖZSV Krisen- und Katastrophenschutzmanagement in NÖ Hr. Hauser  (pdf, 1762.9 KB)

Vortrag ÖRK Notstromversorgung, mobile Beleuchtung Ing. Oberlerchner,BSc  (pdf, 956.4 KB)

Vortrag Magistratsdirektion Wien Workshop "Blackout" OAR Hiller  (pdf, 361.3 KB)

Vortrag NÖLFV Notstromversorgung Vorkegrungen der NÖ Feuerwehren LFR Ing. Feischl  (pdf, 581.8 KB)




Ihre Kontaktstelle des Landes für Zivil- & Katastrophenschutz

Amt der NÖ Landesregierung
Feuerwehr und Zivilschutz
Langenlebarner Straße 106 3430 Tulln E-Mail: post.ivw4@noel.gv.at
Tel: 02742/9005-13190
Fax: 02742/9005-13520
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